5. Spieltag: 1.FC Union Berlin - SC Freiburg

Ich muss mich manchmal schon wundern, was hier zum Teil für eine Anspruchshaltung bzgl. der Leistungen der Mannschaft herrscht. Man hat vor der Saison ganz wichtige Spieler verloren (Schwolow, Koch, Waldschmidt, Haberer) , die sind nicht sofort zu ersetzen, und schon gar nicht 1:1. Es war zu erwarten, dass der Start nicht so sein würde wie letzte Saison, als eben kein Leistungsträger ging, es war ein Start im zu erwartbaren Rahmen, finde ich, natürlich wäre es schön, 2 oder 4 Punkte mehr zu haben, was ja auch möglich gewesen wäre, ist aber eben nicht. Wenn ich dann wieder lese, wie manchen Spielern, neuerdings allen voran Petersen, die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen wird, muss ich den Kopf schütteln, sorry, oder man fordert Til als den neuen Heilsbringer, Til, der letztes Wochenende ein unauffälliges Debüt während 60 min in der Regionalliga gegeben.
Gebt doch der Mannschaft und den Trainern etwas Zeit, den neuen Spielern, sich einzufinden, den alten, ihr bestes Niveau wieder zu erreichen . Der Start war nicht super, aber okay ...

Ich sehe es etwas anders. Wir sind viel zu leicht auszurechnen. Keine Überraschungen bei den Aufstellungen bzw Wechseln (bis auf Tempelmann) und taktisch passiert auch nichts während der Spiele. Einige Stammspieler sind seit Wochen unter Form (oder vielleicht auch nicht besser) andere Kaderspieler bekommen keine Chance oder nur wenige Minuten. Sofern die vermeintliche Startelf funktioniert und Leistung bringt, mag das ja in Ordnung sein. Die Leistung stimmt aber aktuell nicht und das schon mehr oder weniger seit dem Pokalspiel in Mannheim. Frust ist da vorprogrammiert und das muss CS moderieren. Ich glaube kaum dass z.B. Demirovic mit seiner Einsatzzeit zufrieden ist oder Jeong das spaßig findet (wobei er gestern keinen einzigen Zweikampf gewonnen hat. Es gab aber genug Spiele wo ich mir eine frühere Einwechselung oder einen Startplatz hätte vorstellen können. Das Schlimme ist jedoch, dass nächste Woche wieder die gleiche Mannschaft spielt - egal wie die Leistung ist oder war. Unsere anderen Kaderspieler (Schötterbeck, Keitel, Itter und Til) dürfen sich dann maximal in der Länderspielpause zeigen oder in der U23. Und dann meistens mit einem völlig zusammengewürfelten Kader. Ich würde es gern einmal sehen wir sich zB ein Höler, Höfler, Günter oder Schmid bei der U23 schlagen würden ohne jegliche Spielpraxis.
This contribution was last edited by Gamer4U on Oct 25, 2020 at 9:25 AM hours

Was quasi in allen bisherigen Spielen bemängelt wurde, ist die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Dabei muss man sagen, dass es durchaus vielversprechende Konter gab, die aber sehr oft ganz schlecht zu Ende gespielt wurden. Und sehr oft war daran Lucas Höler beteiligt, dem es einfach an Handlungsschnelligkeit, Technik und Übersicht mangelt. Auch im gestrigen Spiel war das wieder so.

Woran wird ein Stürmer gemessen? An Toren, an Vorlagen, an Kaltschnäuzigkeit. In keiner der genannten Disziplinen hat Lucas Höler seine Stärken. Diese liegen in Willen, Kampf- und Laufbereitschaft und in seiner Robustheit. Das sind wertvolle Eigenschaften. Solche Spieler braucht man in jeder Mannschaft. Aber nicht als Stammspieler, sondern als Role-Player für ganz bestimmte Spielsituationen. Durchaus auch mal von Beginn an, wenn das Aufbauspiel des Gegners gestört werden soll und der Focus nicht auf der eigenen Spielentwicklung liegt.

Wer selbst einmal Fußball gespielt hat weiß, wie frustrierend es ist, wenn immer wieder aussichtsreiche Spielzüge scheitern. Gerade die begabteren Spieler verlieren dann leicht ihre Spannung oder versuchen mit Einzelaktionen ein Spiel zu entscheiden. Dabei leidet natürlich die mannschaftliche Kompaktheit, das Kombinationsspiel, die Spielfreude. Und genau das sehen bzw. sahen wir zuletzt. Stückwerk. Falsche Entscheidungen. Krampf.

Ich frage mich auch, wann das Trainerteam endlich erkennt, dass Nils ein klassischer Box-Spieler ist. In seiner derzeitigen Rolle als Dauerläufer ist er einfach verschenkt. Klar tritt er in einem Spiel wie gegen Union nicht in Erscheinung. Weil er seine Stärken überhaupt nicht ausspielen kann, denn er braucht Unterstützung von den Außen bzw. aus dem offensiven Mittelfeld. Beides gestern komplett Fehlanzeige. Die Kunst eines Trainers ist es eben halt, das vorhandene Personal so einzusetzen, dass das beste Gesamtgefüge entsteht. In allen Mannschaftsteilen. Das ist in der Offensive derzeit nicht der Fall, wie wir alle sehen können.

Ich könnte es nicht verstehen, wenn im kommenden Spiel wieder die gleiche Formation aufläuft. Mehr vom immer Gleichen kann die Lösung nicht sein.
This contribution was last edited by Voll-Abseits on Oct 25, 2020 at 9:11 AM hours

Du hast völlig recht. Nils Petersen kommt in 185 Spielen für den SCF auf gerade einmal 89 Tore. Zieht man die Elfmeter-Tore ab, wird die Statistik noch viel schlechter. Es wird wirklich Zeit, dass das Trainerteam die Stärken von Nils Petersen endlich erkennt. Völlig unerklärlich, wie man einen Spieler, der nun bald sechs Jahre im Kader ist, fortgesetzt derart falsch einschätzt. Und noch viel unerklärlicher ist, wie die Verantwortlichen ein derart dilettierendes Trainerteam, das solch offenkundige Fehleinschätzungen seit Jahren nicht korrigiert, weiterhin werkeln lässt. Es wird Zeit, dass wir endlich einen neuen Präsidenten bekommen, der hier einmal richtig aufräumt und einen Experten auf den Trainerstuhl setzt, der das vorhandene Personal eindlich einmal so einzusetzen vermag, dass das beste Gesamtgefüge entsteht.
This contribution was last edited by Carle5 on Oct 25, 2020 at 9:21 AM hours

Was soll diese Polemik? Kannst Du Dich nicht sachlich auseinandersetzen? Du musst meine Kritik nicht teilen. Aber etwas Respekt vor anderen Meinungen sollte man aufbringen können.
This contribution was last edited by Voll-Abseits on Oct 25, 2020 at 9:47 AM hours

Du hast vollkommen recht. Genau wegen solcher Posts habe ich mich größtenteils zurückgezogen. Man kann hier keine unterschiedlichen Meinungen mehr austauschen, weil dann immer solche Posts kommen, wie man es nur wagen kann CS Oder irgendwie jemanden auch nur zu hinterfragen, oder das Geschehene und gesehene auf dem Fußballplatz zu kritisieren. Majestätsbeleidigung ist einfach nicht erwünscht

Es ist ja keine Majestätsbeleidigung, sondern wohlgemeinte Kritik bzw. eine kritische Auseinandersetzung mit dem, was wir am Wochenende erleben. Beleidigt wurden Streich von uns noch nie. User wie Carle5 machen es aber immer zur Majestätsbeleidigung. Für sie sind Streich oder auch Höfler unfehlbar und dürfen daher nicht kritisiert werden.

Fühlst Du Dich etwa angesprochen?
Er ist mit keinem Wort auf dich persönlich eingegangen, auch wenn er inhaltlich absolut Recht hat .


Ich vermisse keinen einzigen Post von dir, da du eh nur banal beleidigen kannst, alle paar Wochen aus deinem Loch rauskommst und dann dich in der Rolle des Opfersprechers der Kritiker wieder findest.

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Ich finde sehr wohl, dass hier im Gegensatz zu manch anderen Foren kritisch miteinander und auch (was noch viel mehr Sinn macht) dem gesamten Team (inkl. Trainer & Vorstand) umgegangen wird.

Vielleicht würde es insgesamt Sinn machen, sich nicht sofort angegriffen zu fühlen, wenn man mal jemanden auf die Schippe nimmt oder ironisch antwortet.

Ich vermisse keinen einzigen Post von dir, da du eh nur banal beleidigen kannst, alle paar Wochen aus deinem Loch rauskommst und dann dich in der Rolle des Opfersprechers der Kritiker wieder findest.

Das du meine Posts nicht vermisst, damit kann ich durchaus gut leben.
Aber da ich mich bemühe niejemanden zu beleidigen , auch nicht banal( meintest du vielleicht pauschal?) würde mich das doch interessieren wo.
Aber wenn du deinen Beitrag als weiterführend für eine gute Forumsatmosphäre findest, dann seid dir das gegönnt
This contribution was last edited by negrino on Oct 25, 2020 at 12:10 PM hours

Ich habe gestern eine SC-Mannschaft gesehen, die in diesem System eigentlich eingespielt sein sollte. Bis auf Santa Maria war im Vergleich zur letzten Saison eigentlich auch kein neuer Feldspieler auf dem Platz. Trotzdem wirkte die Mannschaft als müsste sie sich erst noch finden. Laufwege, Abspiele, Übergabe der Gegenspieler alles wirkte als wäre da eine Neuformierte Elf auf dem Platz.

Der Einsatz fast aller Spieler gestern war gut, Union hat uns gestern auch nicht "aufgefressen" sondern war fussballerisch und taktisch über weite Strecken einfach stärker als der SC. Bei uns war in der Offensive oftmals das alte Spiel aus Ball annehmen, einen oder mehrere Schritte (oftmals unter Bedrängnis) zur Seite oder nach hinten, dann den sicheren Pass zum Mitspieler gesucht. Kein Tempo, kein Riskiko, kein Erfolg. Union hat da oftmals besser gespielt, weil direkt, präzise und damit auch erfolgreich. Leider oft begünstigt durch die großen Abstände, die vor allem die Mittelfeldspieler des SC zu ihren Gegnern hatten.

Und das war auch das Hauptmanko in der Defensive. Die Berliner hatten zu oft unglaublich viel Platz. Becker auf links muss sich in der ersten Hälfte vorgekommen sein, als hätte der SC ihn vergessen. Wahnsinn wie oft der mutterseelenallein auf seiner Seite in Richtung SC-Tor laufen konnte. Glück für den SC, dass Union diese Situationen ungefähr genauso gut ausgespielt hat wie der SC bei seinen wenigen Kontern. Aber auch beim Tor der Berliner war wieder ein Spieler mit dem Ball unterwegs ohne, dass sich ein Spieler des SC verantwortlich gefühlt hatte. Von daher war der Ausgleich von Union vielleicht glücklich wegen des abgefälschten Schusses, glücklich war aber insesamt der SC, dass es nicht schon viel früher aus ähnlichen Nachlässigkeiten zu Gegentoren gekommen ist! Und da stelle ich mir die Frage liegt das an Unkonzentriertheiten und Nachlässigkeiten der Spieler, oder war einfach die Zuordnung nicht klar? Auf mich wirkte es so als wäre letzteres der Fall, da ich öfter Spieler sah, die unsicher wirkten, ob sie nun den einen Gegner attackieren, oder mit einem anderen Spieler mitlaufen sollten.

Dass dem SC offensiv nichts einfällt, wenn der Gegner sich in die eigene Hälfte zurückzieht ist ja leider normal. Streich, Bruns und co. fällt außer den üblichen Wechseln zur üblichen Zeit während des Spiels auch nicht viel dazu ein. Ob und wie es im Training angegangen wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Ergebnis ist jedoch Woche für Woche unzureichend.
Leider ist nun auch bei Gegenstößen zunehmend der Wurm drin. Grifos Super Ausnahmetor (wegen der Position) täuscht ein wenig darüber hinweg, dass der SC es darüber hinaus nicht geschafft hat auch nur eine ersthafte Torchance herauszuspielen. Obwohl es einige aussichtsreiche Situationen gab. Ob Waldschmidt oder Demirovic das besser gemacht hätten als Petersen und Höler ist nebensächlich, bei Waldschmidt sogar egal. Tatsache ist, dass die Spieler, die auf dem Platz stehen das besser machen müssen und eigentlich auch können!

Wobei Petersens größte Stärke meiner Meinung nach derzeit verschenkt ist, wenn er den vordersten Verteidiger spielen muss. Anspiele auf ihn in den Strafraum sind ja leider beim SC wenige zu sehen und werden meist auch blind reingehauen. Besser wäre es, er käme als fitter Joker in der zweiten Halbzeit. Aber auch dann stellte sich die Frage wer ihn mit Anspielen versorgt.

Die Trainer müssen sich überlegen wie sie die Stärken der Offensivspieler wieder herausspielen lassen. Denn mit Köln, Bielefeld, Schalke, Augsburg und Mainz warten in der Hinrunde noch genug Mannschaften, gegen die der SC möglicherweise und sehr wahrscheinlich nicht nur abwartend spielen kann. Mit einer Offensivleistung wie gegen Bremen und Union wird man dann wieder vor dem selben Problem stehen wie letzte Saison gegen Paderborn, Düsseldorf und co.