Steffen Baumgart [Cheftrainer]

Man muss sich schon sehr viel Mühe geben, das neue System nicht zu erkennen.
Vielleicht war es gegen Wiesbaden nicht so ersichtlich, weil man gegen einen tiefstehenden Gegner, der weite Bälle nach vorne schlägt weder das vertikalere Spiel noch das Pressing unter Baumgart richtig sehen konnte.

Was man allerdings sieht, ist, dass die Spieler mehr Ihre Positionen halten und Defensiv nicht so anfällig sind.

Erst wird hier kritisiert, dass das neue System nicht zum Kader passt, jetzt soll es keinen Unterschied machen.

Auf den vergangen Seiten wurde genug erläutert, was sich unter Baumgart verändert hat.

Ob das diese Veränderung positiv sein wird, sehen wir in den nächsten Wochen.
Ich bin froh, dass wir über die Länderspielpause hier erstmal keine weiteren 30 Seiten inkl. Apokalypse-Prophezeiungen lesen müssen.
This contribution was last edited by Salzschnabel on Mar 19, 2024 at 3:29 PM hours

Über das (zumindest vorläufige ) Ausbleiben der Apokalypse bin ich auch sehr froh, die kann auch gerne ganz weg bleiben. Ich fand Baumgart hat sich auf die Ausfälle gut angepasst, Reis als situativer 6er und Jatta als etwas defensiverer rechter Schienenspieler war eine interessante Idee. Das schnellere Spiel durch die Mitte machte sich auch bemerkbar, von unseren 16 Abschlüssen kamen 9 aus Standards (WW hatte mehr Schüsse aus dem Spiel als wir), davon ja einige in sehr guter Lage. Nach der Auswechslung von Jatta gerieten wir für etwa 10 Minuten mehr unter Druck, da muss Suhonen noch mehr nach hinten mitmachen.

Insgesamt eine an den Gegner und die Personalsituation angepasste Aufstellung, sah wild aus, machte aber erkennbar Sinn. Bitte weiter so und in Fürth nachlegen.

Interessantes Interview mit SB72

https://sport.sky.de/fussball/artikel/sky-exklusiv-ii-baumgart-ueber-hsv-lieblingsplaetze-norddeutsche-euphorie/13099068/34397?fbclid=IwAR2SrJa6rxhLVKJg2Zvlj1PiJMEZmMl-CfoER7t_A5IhvYMCICdnyl0FwiQ_aem_AWVeRepw7AFTDVV71MhxRGhNBcy3-d_vK4OoO3G3FP5YEFfKg4lkFwANY0qodoVuOcU

Moin

Danke für deine Antwort, die einzige, die versucht mit einer gewissen ernsthaftigen Sachlichkeit auf meine ernst gemeinte Frage zu antworten. Antworten wie die folgende lassen einen da ratlos zurück:


Allerdings kann ich jetzt auch bei dir nicht wirklich eine Erklärungen oder Beschreibung eines möglichen Systems erkennen auch wenn ich deinen Beschreibungen zum Wehen-Spiel folgen kann. Das Thema TW war doch in den Spielen schon vorher so, große Rochaden hat es doch zuletzt auch unter Walter nicht mehr gegeben. Der Schachzug mit Reis war sicher passend, aber doch eher der Verletzung von vdB geschuldet. Und wie ich oben schon geschrieben hatte, war m.E. eine der große Stärken in der Offensive, dass die Außen ständig besetzt waren und damit die Breite genutzt haben, wovon insbesondere auch Glatzel profitiert hatte. Baumgart soll ja eher ein Fan des 2-Mann-Sturms sein. Dass sind natürlich alles Nuancen der jeweiligen Spieltagstaktik und eben häufig von Verletzten oder Tagesform abhängig. Insofern finde ich aktuellen Aussagen von Baumgart interessant:

https://sport.sky.de/fussball/artikel/hsv-trainer-baumgart-erklaert-seine-prinzipien/13098818/34350
https://hsv24.mopo.de/2024/03/21/gequatsche-und-bloedsinn-hsv-trainer-baumgart-wehrt-sich-gegen-system-frage.html

Mit diesen Aussagen kann ich sehr gut leben und das verstehe ich auch. Du nutzt ja auch das Wort “Spielprinzipien”. Und die Worte “offensiver Fußball”, “mutiger Fußball” sind uns ja nun auch gut bekannt.Das er jetzt versucht Elemente einzubauen, die Walter nicht gelangen oder zu denen er nicht bereit war, ist ja nur konsequent. Mit Benes ging es daneben, trotz zunächst verbalen “Festhalten” hat er es gegen Wehen korrigiert, gut so. Er versucht eben diese 1, 2 Elemente zu verändern, was aber auch nicht heißen muss, dass es erfolgreich ist, weil eben jedes Handeln auch Konsequenzen hat. Mal schauen, wie es dann gegen Fürth aussieht, gut ist oder zumindest scheint es so, dass Baumgart nicht dogmatisch an “seinem System”, was es eben nicht gibt, festhält.

Wir spielen positionsgetreuer und geradliniger.

Bedeutet kein mitspielender Torwart, Meffert schaltet sich weniger mit nach vorne ein.
Dadurch stehen wir hinten größtenteils sicherer.

Der Spielaufbau findet schneller über wenige Stationen nach vorne statt.

In der Offensive wird direkt versucht den Ball mit progressiven Pässen nach vorne zu bringen, statt quer zu passen.

Wenn ein 2. Stürmer wie Königsdörffer eingewechselt wird, spielt er mehr im Zentrum und wird nicht mehr auf die außen geschickt. Also wird auch mal das System von 4-3-3 gewechselt. Zuletzt ja laut Baumgart auch mit Doppel-6 (Reis, Meffert).

Gegen Wiesbaden hat man das alles nicht so gut gesehen, weil man wie gesagt, wenn der Gegner mit 10 Mann verteidigt, sich auch mal den Ball hin und her spielen muss, bis man einen Raum findet.
Trotzdem bin ich der Meinung hier gesehen zu haben, dass der Abschluss früher gesucht und gefunden wurde.

Man muss dazu sagen, dass vieles noch nicht so gelingt, wie es Baumgart gerne hätte. Außerdem fehlt ein zuletzt sehr wichtiger Dompe und Jatta möchte oder kann aktuell gar nichts offensiv beitragen. Damit sind unsere Flügel aktuell kaum vorhanden, obwohl diese äußerst wichtig sind bei tiefstehenden Gegnern.

Gegen Elversberg hat man das neue System am Besten nachvollziehen können, da der Gegner mitspielen wollte und wird durch das Pressing sehr viele Umschaltmomente kreiert haben, unser Passspiel aber zu ungenau war, um daraus Chancen zu kreieren. Die Spieler sind dieses schnellere, geradlinigere Spiel einfach nicht mehr gewohnt und müssen diese Pässe erstmal wieder verinnerlichen.

Ich denke was man aktuell am meisten sieht, ist das man Defensiv DEUTLICH sicherer und kompakter steht.
Die Viererkette wird mehr gehalten. Wir lassen weitaus weniger Chancen zu. Bei den Spielern unter Baumgart hatten wir leider Pech, dass die Gegner gefühlt alle Großchancen rein gemacht haben. Dazu noch der dumme Elfer und die rote Karte.
Gegen Wiesbaden gab es eine Großchance, weil Schonlau am Ball vorbei stolpert und der eine Lattentreffer - das wars.

Meffert sagte erst neulich im Interview, dass er seine Position wie unter Walter so bei keinem anderen Verein gespielt hat.
Jetzt werden die Spieler mehr Ihrer Rolle nach eingesetzt, die Journalisten verwendeten den Begriff Konservativ.

Am Ende des Tages müssen wir hinten nur sicherer stehen und vorne macht es dann die individuelle Klasse, wie man gegen Wiesbaden perfekt gesehen hat. Mehr brauchen wir doch nicht?
Walter hat das leider nicht gesehen, weil er lieber 5-3 als 2:0 gewinnt.

Das tat die Mannschaft doch schon seit der Rückrunde. Zumindest in den Auswärtsspielen war es so. Warum sie es nicht in den Spielen gegen den KSC und H96 auf die Reihe bekommen hat, kann ich mur mit fehlender Fokussierung/Konzentration für mich beantworten. Auch gegen Osnabrück und Düsseldorf sah es ähnlich aus. Grade diese frühen Rückstände sind oder vielleicht waren tödlich für die Mannschaft nach dem Trainerwechsel. Gegen Wehen ging zum Glück die Großchance nicht rein und der HSV gewann das Spiel.
Ob wir von der Mannschaft tatsächlich unter Baumgart ein Spielsystem sehen werden, werden wir sehen, in seinen Interviews höre ich mehr von Prinzipien, auf die er wert legt, als von einem Spielsystem. Ist wahrscheinlich auch egal und kommt am Ende aufs Gleiche raus. Wenn die Mannschaft seine Prinzipien verinnerlicht, wird es von Spiel zu Spiel besser.
Auch Baumgart steht eher für ein 4:3 als für ein 1:0. Seine Spielweise ist genauso auf Offensivfußball ausgelegt, wie es auch unter Walter war, nur Herangehensweise ist etwas unterschiedlich.
Gegen Fürth werden wir sehen, ob die Mannschaft wieder ein, zwei Schritte in der LSP nach vorne macht hat und wo die Reise hintendiert. Angriff auf Platz 2 oder versuchen Platz 3 bis zum Ende der Saison zu verteidigen.

Ernsthaft? Du willst die Spiele gegen Osnabrück und Düsseldorf damit Schönreden, dass die Gegner einfach alle Großchancen versenkt haben!?
Ich will Baumgart damit gar nicht angreifen, aber diese zwei Niederlagen waren weder Glücklich für die Gegner, noch mit Pech auf unserer Seite zu begründen.

Diese zwei Spiele waren einfach schlecht.

Und ob das Spiel gegen Wiesbaden ein deutlicher Fingerzeig nach oben bedeutet, werden wir sehen.
Ich hoffe es, aber bin noch sehr verhalten damit zu sagen, dass wir eine deutliche Tendenz nach oben sehen werden in den nächsten Spielen.

Meiner Meinung nach hilft jetzt einfach nur mal eine Serie von 3 Siegen am Stück, für den Anfang.
Ich warte nur darauf, bis einer der Verfolger eine Serie startet und uns davonrennen.

Wiesbaden war Balsam für die Seele, aber so richtig überzeugt hat es mich noch nicht.
This contribution was last edited by Flo2012 on Mar 22, 2024 at 4:11 PM hours

Klar war das Spiel gegen Osnabrück unter unseren Erwartungen. Dennoch hatten wir 14:3 Torschüsse und das Ergebnis spiegelt meiner Meinung nach nicht komplett die Leistung wieder.
Osnabrück hatte im Hinspiel 17 Torschüsse. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Gegen Düsseldorf hatte man Pech, dass der erste Angriff in einem Tor mündet und die dann gar nichts mehr nach vorne machen mussten.
Unter Walter hätte man sich nicht gewundert, wenn es nach 20min 0:2 steht.
Zudem musste unser letzter übrig gebliebener LV nach 14min runter und der Hilfs-LV fliegt in der 51. Minute und wir sind in Unterzahl, wo wir in der 2. Hälfte oft noch mehr Druck machen. Da wurde das Spiel ruiniert.

Es sollen keine Ausreden sein und das Düsseldorf Spiel ist wohl das schlechteste der Saison bis jetzt. Aber man muss trotzdem die Umstände bedenken.

Gegen Wiesbaden war es nicht überzeugend, aber wir haben 3:0 gewonnen, kaum Torchancen zugelassen und hätten auch noch 1-3 Tore mehr schießen können bei den vielen Aluminium Treffern.
Bei solchen Gegnern hatten wir in der Vergangenheit oft Mühe überhaupt ein Tor zu schießen.

Es war der entspannteste Sieg seit Saisonstart; der Erste wo man sich früh in der 2. Hälfte sicher war, dass man mit einem Sieg raus geht.

Und dennoch sehe ich auch noch Optimierungsbedarf. Wie du sagst brauchen wir nun eine Serie und da muss schon nochmal eine Leistungssteigerung her. Das letzte Spiel stimmt mich da optimistischer.

Ich verstehe nicht, was es an den Niederlagen gegen Osnabrück und Düsseldorf zu beschönigen gibt. Das waren die schlimmsten Niederlagen seit dem 1:5 gegen Sandhausen. Dies betrifft sowohl die Art und Weise als auch die Auswirkung auf die Tabelle.

Gegen Osnabrück hatten wie drei (!) Schüsse, die auf das Tor gingen - davon war ein Schuss der Elfmeter. Alle weiteren "Torschüsse" waren ungefährlich. Und das 20 Minuten in Überzahl. Gegen Düsseldorf war das Spiel ohne einen einzigen Schuss aufs Tor noch armseliger und Baumgarts verheerende taktische Fehler (Jatta ins Zentrum, Benes auf den Flügel) ein wesentlicher Grund für die Niederlage. Für diese Ergebnisse wäre Walter von der Hälfte der Foristen durch die Stadt gepeitscht worden.

Und @fanbeauftragter : das Wiesbaden-Spiel hat überhaupt keine Anhaltspunkte geliefert, ob wir nun defensiv stabiler stehen. Wiesbaden ist offensiv eine der harmlosesten Mannschaften der Liga. Nur die Teams von Platz 16 bis 18 haben noch weniger Tore geschossen. Dass sich Wiesbaden in gegnerische Strafräume verirrt, ist eher die Ausnahme. Und die beiden Male, in denen tatsächlich Wiesbadener Spieler in unserem Strafraum in Schussposition kamen, wurde es gleich brandgefährlich.

Es besteht überhaupt kein Anlass, sich für das Wiesbaden-Spiel auf die Schulter zu klopfen. Dass die Weichen relativ früh auf einen entspannten Sieg gestellt wurden, lag am Rücken eines Wiesbadener Abwehrspielers, an einem cleveren Freistoßtrick und an der generellen Harmlosigkeit von Wiesbaden. Aus dem Spiel heraus, die letzten 2,5 Jahre unsere absolute Stärke (es gab letzte Saison keine Mannschaft, die so viele herausgespielte Tore hat, wie der HSV), fand nicht viel statt. Und die richtigen defensiven Prüfungen werden erst noch kommen. Ich fand es eher erschreckend, wie wenige Torschüsse Osnabrück und Düsseldorf benötigten, um jeweils zwei Tore gegen uns zu schießen. Stürmer auf dem Niveau eines Tzolis sind scheinbar für unsere Defensive eine Nummer zu groß.

Schaut man sich die Zahlen an, hat TW nach zwei Siegen und zwei Niederlagen in der Rückrunde und zwei Punkten Rückstand auf Platz 2 bei noch 13 ausstehenden Spielen seinen Job übergeben. Baumgart hat in seinen ersten vier Spielen ebenfalls zwei Siege und zwei Niederlagen geschafft. Der Abstand auf Platz 2 ist bei noch acht ausstehenden Spielen auf fünf Punkte gestiegen. Stand jetzt war der Trainerwechsel ein Rohrkrepierer, der unsere Situation klar verschlechtert hat.

@Gallertprinz

Beim zitieren musst du dir schon etwas mehr Mühe geben. Das Problem liegt sicher auch daran,dass einige auch nichts zitieren kennen und durch Kürzungen falsche Stellen kommentieren.

Wir sind gar nicht auseinander, s. meinen Ausgangspost #1469 und #1475.