Im Müngersdorfer [Stadion + Umfeld]

Eigentlich muss man sich als Kommentator fragen, was man unter einer geeigneten Ausstattung für einen Profiverein im deutschen Oberhaus versteht. Der FC hat sich dazu eigentlich recht klar positioniert und (ich werde nicht müde das zu betonen) ist schon bei der Antragsstellung auf die Positionen der Gegenseite eingegangen. Aus meiner Sicht der einzig zulässig Vorwurf, den man den Verantwortlichen des FC machen kann. Dieses Vorgehen war politisch naiv.

Dass FC Spieler beim Training zu Schaden kommen, hat unser Club nicht exklusiv. Exklusiv hat er, dass ein angeschlagener Spieler zur Diagnose erstmal in die Stadt gefahren werden muss. Am Niederrhein, unserem nächsten Spielpartner, geht's zur (voll)ausgestatteten Sportarztpraxis auf dem eigenen Vereinsgelände, zu Fuß oder per Golfcart. Welches Modell in die Zeit passt und sich professionell schimpfen darf, überlass ich mal der Rhetorik.

Dass der FC unter Keller mit der Sanierung der vorhandenen Räumlichkeiten angefangen hat, ist kein Plan. Es ist die Folge des Scheiterns eines Plans, der sich in der Praxis über 14 Jahre nicht einmal bewähren konnte. Die Zustände am Geißbockheim sind/waren schon sehr lange unwürdig, selbst für Hobbysportler. Die Kosten für die Sanierung hätte man ganz sicher gerne in Beine investiert, bloß war ein Punkt erreicht, an dem die Renovierung alternativlos erscheint.

Der Grüngürtel ist die traditionelle Heimat des 1. FC Köln. Die Lage spielt auch eine gewisse Rolle, wenn es um die Verbundenheit der Kölner mit ihrem FC geht. Der FC ist Teil dieser Stadt und das ist keine rein anekdotische Erfahrung. Seine Heimat gibt man nicht leichtfertig auf, sie ist nämlich auch Teil der Identität dieses Clubs.

Das Tradition nicht Stillstand bedeutet sollte dabei jedem FC Fan bewusst sein. Der FC wollte bei seiner Gründung sportlichen Erfolg, mehr noch, der Wille zum sportliche Erfolg war die Gründungsidee. Auf dem Weg dahin ist unser FC unter Kremer ziemlich innovativ vorgegangen. Das Geißbockheim war eine dieser Innovationen. Von Innovation redet beim Thema Ausbau ja schon niemand mehr. Es geht eigentlich darum, den Anschluss nicht komplett zu verlieren.

Am Ende würde es helfen, wenn man sich einfach mal nüchtern (am besten vor Ort) anschaut, um was es eigentlich geht. Wenn der gesunde Menschenverstand einsetzen und entscheiden könnte, wäre das Thema schon lange erledigt.

Mit sportlichen Grüßen

Am Ende des Tages ist die Frage, ob der Boden im Grüngürtel versiegelt wird unter Einbeziehung des Gebäudebestands oder ob man komplett neu in Marsdorf baut.

Ich wüsste ja, welche Maßnahme meinen Zuschlag bekäme, wenn ich mit Begriffen wie Nachhaltigkeit und Umwelt hantieren würde.

Worum es ja schon lange nicht mehr geht. Es ist alles nur noch traurig und nervig und passt einfach zur aktuellen Gesamtsituation dieses Klubs (und wahrscheinlich auch der Stadt und ihrer Leitung, aber da kenne ich mich zu wenig mit aus).

Mir ist nicht ganz klar, was dein Punkt ist bzw. für was du argumentierst.

Ich verstehe dich aber so, dass du der Auffassung bist, eine Erschließung weiterer Fläche ist unabdingbar und der FC hätte von Beginn an in noch größerer Dimension planen müssen, um bei einem Kompromiss dann bei dem Mindestmaß des Notwenigen zu landen (in etwa in Form des Bauantrags).

Es mag immer der einfachere Weg sein, wenn sich mehr Köpfe auf einem qm bewegen als man das gewohnt war, die qm zu erhöhen um den Komfort mindestens aufrechtzuerhalten. Dass ist dann aber noch lange keine Notwendigkeit.

Aus der Distanz ist es sicherlich schwer zu bewerten, aber warum ist auszuschließen, dass mit einer effizienteren Ausnutzung des vorhandenen Platzes die Ziele eines professionellen Trainingsbetriebs auf Höhe der Zeit nicht auch erreicht werden können? Was sollen denn, außer dem Zeitgeist, die ganz konkreten Gründe dafür sein, dass wir mit dem, was das GBH hergibt, auf gar keinen Fall mehr auskommen?

Müssen wir uns hier an überdimensionierten Trainingsanlagen der Konkurrenz orientieren, die aus meiner Sicht schon fast aus der Zeit gefallenen sind (Stichwort Nachhaltigkeit, ökologische Verträglichkeit, CO2-Fußabdruck etc.)? Meinst du wirklich, auf den Anlagen der Bayern, Schalke, Mainz, Gladbach, Frankfurt etc. sind die Kapazitäten ausgelastet? Ich behaupte, nicht mal ansatzweise. Die Belegungsquote will ich wirklich mal sehen, wäre interessantes Field Research.

Wie gesagt, ich kann den Bedarf des FC nicht seriös quantifizieren. Dass das ganze Projekt aber mindestens in Teilen auch auf dem Größenwahn einiger weniger handelnder Personen fußt, würde ich nicht ganz ausschließen.

Das Bauchgefühl hatte ich damals schon, als diese Luftaufnahme mit dem Zielbild und den fliegenden FC-Heißluftballons veröffentlich wurde. Siehe hier (Bild selber dürfte aber wesentlich älter sein) https://www.ksta.de/koeln/lindenthal/geissbockheim-koelns-oberbuergermeisterin-henriette-reker-geht-auf-distanz-zu-ausbau-des-geissbockheims-183175

De facto hat der FC hier eine nahezu Verdopplung (!) der Trainingsplätze geplant. Auf mich wirkte das eher nach, "also eigentlich brauchen wir neben einem Leistungszentrum ja schon einen neuen Trainingsplatz, aber wenn wir schon dabei sind, lass uns klotzen statt kleckern".

Das wäre dann exakt das Gegenteil von dem, was du zu Beginn seines Posts beschreibst, denn dann hat der FC den Fehler gemacht, zu groß zu denken, und damit die Gegner erst aufgeschreckt, statt zu klein.
This contribution was last edited by KSKChris on Mar 5, 2024 at 1:49 PM hours

Die Auslastung ließe sich recht einfach quantifizieren. Durch die unterschiedlichen Leistungsklassen und Jahrgänge im Herren- wie Damenbereich kommt da aber sicherlich etwas zusammen. Natürlich gibt es Spitzenzeiten, aber beim heimischen Bett zieht das Argument ja auch nicht, dass es meistens 16 Stunden am Tag ungenutzt im Schlafzimmer steht und Platz verbraucht.

Die Maßgabe ist sicherlich "Haben ist besser als brauchen" beim FC. Ein Stück weit verständlich.



Worum es eigentlich geht, kann mittlerweile kaum einer sagen. Ich glaube da herrschen primär Ressentiments vor: Die Millionäre! Wollen den Park platt machen, damit sie da trainieren können!

Ich verstehe nicht, weshalb man sich nicht an einen Tisch setzt und dort ein Konzept entwickelt, dass Nachhaltigkeit der Nutzung und Entwicklung im Bestand miteinander vereint. Das ist so unglaublich kleinkariert.

Ich finde der FC muss endlich Mal wieder ins gestalten kommen. Aktuell wird halt unheimlich viel verwaltet. Man lässt sich für alles viel Zeit und wenn's schief geht liegt's immer an den anderen.

Diese Mechanismen, aus denen auch die Transfersperre resultiert, sorgen meiner Wahrnehmung nach dafür, dass man mit den großen Zukunftsthemen keinen Schritt vorwärts kommt.

Einmal ist dann der Jakobs schuld und das andere Mal irgendeine Bürgerinitiative. Das man aber selbst mal anders am die Dinge ran gehen muss kommt nie raus.
This contribution was last edited by Valen on Mar 5, 2024 at 4:47 PM hours

Jetzt erkläre mir mal bitte, wie er das aktuell hinbekommen soll.
Möglichkeit 1 wird von städtischer Seite blockiert, aufgrund von Umweltbedenken, die durch ökologische Gutachten teilweise bis komplett widerlegt werden.
Gleichzeitig passt der effzeh viele Bedürfnisse besorgter Bürger auf, und versucht sogar für die Allgemeinheit Möglichkeiten zum Spielen zu schaffen. Gleichzeitig wird beim Bauen auf extrem viel geachtet( also in der Planung).
All dies wird aber nicht als akzeptabel bewertet.

Möglichkeit 2 hat man nun intensiv ausgearbeitet.
Da viele Fans den Standort GBH ungern aufgegeben hätten, war dies natürlich Priorität 2, was durchaus logisch ist. Immerhin ist da ja eine gewisse Infrastruktur schon vorgegeben und man muss sich diesbezüglich ja auch nicht an allen Profi Klubs orientieren. Die Lage ist ja durchaus nicht zu verachten.
Nun stellt sich heraus, dass die Kosten Viel zu hoch sind und nicht realisierbar sind.

Gleichzeitig zu deinem untätigkeitsvorwurf, hat der effzeh aber sehr wohl Dinge am GBH verändert und ist ganz gewiss eben nicht im Verwaltungsmodus gewesen, im Gegensatz zu den 30 Jahren vorher.

Die Duschräume für die Profis ist seit 20 Jahren nicht mehr aktzeptabel gewesen. Da hat nie jemand was dran geändert.
Die Trainingsmöglichkeiten werden ebenfalls verändert indem man eine Halle geschaffen hat, in der man notfalls trainieren kann.(nicht unter den besten Bedingungen, aber besser wie vorher)

Hier also Untätigkeit bzw. Den aktuellen Verantwortlichen lediglich Verwaltung vorzuwerfen, ist definitiv unpassend.

Das sehe ich auch so.
Man kann eher den Managern ab 1990 bis Keller diese Untätigkeit vorwerfen, denn die haben wirklich nichts verbessert.

Untätigkeit habe ich niemanden vorgeworfen und würde das auch nicht mit verwalten gleichsetzen, wie du das hier tust. Mit verwalten meine ich den Status quo verwalten, im Gegensatz zu einem deskriptiven Ansatz der Gestalten ermöglicht.

Das Thema GBH Ausbau ist mittlerweile 10 Jahre alt. Die Pläne vom damals sind doch, sollte es tatsächlich gelingen diese umzusetzen, mit hoher Wahrscheinlichkeit schon mit Eröffnung wieder unzureichend bei der langen Zeit. Und dann geht das Theater wahrscheinlich Recht schnell wieder von vorne los.

Mit solchen planungs / Umsetzungszeiten kommt man doch in einem Business wie der Bundesliga nicht weiter. Wäre das Vereinsgelände nicht Teil eines Naherholungsgebiets wäre der Amtsschimmel sicherlich deutlich weniger störrisch.

Nur mal zum Vergleich: die Stadt Mönchengladbach hat das Gelände des Nordparks(ehemaliges Militärareal) 1998 übernommen und schon 2002 begannen die Bauarbeiten für das Stadion und Vereinsgeländes der Ponys. 2004 war dann Eröffnung.

Am Böckelberg hätte das so nicht funktioniert.

Hier fehlen mir gerade bei unseren Verantwortlichen ähnliche visionäre Schritte. Das gilt wohl für alle Erben Franz Kremers

In deinem Fall aber schon.
Denn du tust so, als würden die Verantwortlichen nichts an den Gegebenheiten verbessern.
Es gibt nun mal Spielräume in den man sich bewegen muss.
Das Grundstück am GBH gehört dem effzeh nicht und das Gelände drumherum schon mal gar nicht.
Also meine Frage, wie soll der effzeh da etwas bautechnisch verändern?
Vereinzelt haben sie sogar Sachen durchgedrückt. Z.b. dieser Hybrid rasen Geschichte(kenn mich in dem Thema wirklich gar nicht aus).

So wie du es schreibst klingt verwalten wie nichts tun. Entschuldige, dass ich das so klar schreiben muss. Ich glaube, das kam nicht nur bei mir so an