Jadon Sancho zu FC Liverpool?

Kann ich mir nicht vorstellen, dass daraus in diesem Sommer etwas wird, bei Werner knausert man bereits bei 50mio€ (AK) und Sancho, für den locker mehr als das Doppelte veranschlagt ist, soll dann seine Zelte bei Klopp aufschlagen? Entweder wechselt Sancho diesen Sommer nach ManUnited, oder das ganze Karussel beginnt sich im nächsten Frühjahr 2021 erneut zu drehen, dann kann Liverpool gerne nochmal versuchen seinen Ring ins Feuer zu werfen.

Das ist aber toll, dass alle mit ihm quatschen, obwohl sein Vertrag noch eine Laufzeit hat.
Dieses illegale Gequatsche - wenn denn etwas dran ist - wird dazu führen, dass er seinen Vertrag nicht mehr verlängern wird, damit der interessierte Verein sich ihn auch im nächsten Jahr leisten kann, nachdem man die Ablöse aufgrund der Restvertragslaufzeit drückt.

Wie kommst du darauf, dass das Gequatsche illegal ist? Dortmund hat doch signalisiert, dass man Sancho bei passendem Angebot abgeben würde und das ist dem Spieler auch zugesichert worden. Woher also bitte die Gewissheit, dass ManU und Liverpool den BVB nicht über die Gespräche informiert haben?

Diese Saison wird niemand 100 Mio für Sancho zahlen. Davon gehe ich fest aus. Was nächsten Sommer ist, wird man dann sehen.

Ich für meinen Teil würde mich freuen, wenn Dortmund den Spieler behält, so lange es geht. Der BVB muss irgendwann den nächsten Schritt machen, und das heißt für mich, anfangen, seine Leistungsträger (zumindest länger) zu halten.

Als Verein würde ich sagen "erst Einigung mit uns, dann habt ihr die Erlaubnis mit dem Spieler zu sprechen". Wenn ihn diesen Sommer keiner verpflichtet, gibt es auch keinen Anlass eine Freigabe für Gespräche zu erteilen, weil dann genau das passiert, was ich beschrieben habe.
"Wir holen dich nächstes Jahr. Aber nur nicht verlängern, dann können wir die Ablöse drücken. Wenn wir 50 Mio. EUR dabei sparen, geben wir Dir 10 Mio. EUR dafür."
So ähnlich könnte es laufen.

Mit Sancho sehe ich es komplett anders. Ich will ihn in Geld umgewandelt sehen, damit dieses sinnvoll reinvestiert wird. Ein Spieler, der nicht bleiben möchte, würde ich so schnell versilbern, wie es geht um ihn durch Spieler zu ersetzen, die ein längeres Weilchen bleiben.
Was bringt es einem auf 50 Mio. EUR Mehrablöse zu verzichten, nur um ein weiteres Jahr mit einem Spieler zu haben.

Sobald ein Spieler sagt, dass er weiter ziehen möchte und die Vertragslaufzeit drückt, muss er maximal versilbert werden. Hätte er einen Vertrag bis 2023, gebe ich Dir recht. Da kann man auch noch ein jährchen Warten und ein Jahr später immer noch einen Haufen Kohle erwarten. Die Vertragslaufzeit von Sancho erlaubt das aber nicht mehr. Und wenn ihm die Vereine flüstern, dass sie ihn ein Jahr später holen wollen, wird er auch nicht mehr um ein Jahr verlängern...

Vielleicht wollte Liverpool bei Werner nicht so viel bezahlen, weil sie das Geld für Sancho brauchen.

Ein Sancho Transfer würde Liverpool trotz der hohen Ablöse sicherlich einfacher quer finanzieren können, als einen TImo Werner. Ich denke, dass vor allem Nike großes Interesse haben wird, dass Sancho zukünftig in Nike Trikots auch auf dem Feld zu sehen ist, anstelle von Puma. Hinzu kommt, Sancho hat das Pontezial zum kommenden Weltfussballer, er könnte die nächsten 10 Jahre in Liverpool zu einem der herausragenden Spieler werden und was wäre da besser als ein Engländer für einen englischen Klub?
Zusätzlich kann man sich mit dem BVB bestimmt auch auf ein Ratenmodell einigen oder auch Spieler wie Keita, Shaqiri oder Origi mit als Verhandlungsmasse einbringen.

Diese Optionen stehen im Fall Werner alle nicht zur Disposition, da Leipzig die Kohle für Schick und Angelino braucht.

Das ist eine tolle Idee, nur brauchen andere Vereine die Erlaubnis von Dortmund überhaupt nicht, um mit Sancho zu verhandeln. Sie müssen Dortmund lediglich informieren, dass sie es tun, mehr nicht.



Es bringt einem ein Jahr länger sportlichen erging mit einem Leistungsträger und hilft dabei, die Mannschaft sportlich weiterzuentwickeln. Du sagst, du willst Spieler, die länger bleiben. Gute Spieler bleiben aber nur dann länger, wenn der Club such sportlich entwickelt, ansonsten ist das ein ewiger Kreis.

Statuten der DFL die Lizenzordnung Spieler (LOS)
§5, Abs. 1 - Abschluss von Verträgen mit Lizenzspielern

Clubs müssen, bevor sie Gespräche mit einem Spieler eines anderen Clubs oder mit seinem Vertreter oder Beauftragten über einen Vereinswechsel des Spielers aufnehmen, den Club des Spielers schriftlich informieren. Gespräche über einen Vereinswechsel mit einem Spieler eines anderen Clubs dürfen ohne dessen Einverständnis nicht früher als sechs Monate vor Ablauf des Vertrages mit dem bisherigen Club aufgenommen werden.

"ohne dessen Einverstädnis" = Erlaubnis



Was heisst hier bitte Mannschaft und Klub entwickeln ? In dem Fall entwickelt sich nur eine Komponente und die heisst Sancho. Diese Entwicklung ist in dem Moment futsch, wenn der Spieler den Verein verlässt.
Eine Entwicklung findet dann statt, wenn Du den Spieler zum richtigen Zeitpunkt zum maximalen Preis verkaufst und das eigenommene Geld in den Kader reinvestierst und damit den ganzen Kader stärkst.
Du verkaufst Sancho und holst für das Geld zwei Sanchos.
Beispielsweise bekommst Du in diesem Sommer Florian Thauvin (Olympique Marseille) UND Jonathan David (KAA Gent) und behälst noch Geld übrig.

Erster kann als 1:1 Ersatz von Sancho angesehen werden, da er (mit Ausnahme dieser Saison aufgrund von Verletzungen) auf gleiche Scorer-Werte kommt wie Sancho. Er ist in der nächsten Saison im letzten Vertragsjahr und wenn er nicht verlängert muss er verkauft werden, weil der Saisonabbruch bei OM eine tiefe Kerbe in die Kasse geschlagen hat und Spieler verkauft werden müssen. Denke, den kann man für 25 Mio. EUR einsacken.

Zweiterer schiesst in Belgien alles kurz und klein und verfügt über ein enormes Potential. Wahrscheinlich für 30 Mio. EUR zu haben.

Für die Kohle, die Du liegen lassen würdest, um Sancho noch ein weiteres Jahr in Dortmund zu behalten (100 Mio. EUR Ablöse dieses Jahr vs. 50 Mio. EUR erzielbare Ablöse nächstes Jahr) bekommst Du ihn also ersetzt und noch ein gleiches Kaliber oben drauf. Behälst zusätzlich 50 Mio. EUR auf der hohen Kante.

Das nenne ich die Entwicklung eines Vereins. Sportliche Substanz erhalten und ausbauen und finanzielle Reserven erhöhen. Und nicht an einem Spieler festhalten, der weg möchte...
This contribution was last edited by robstar on Jun 7, 2020 at 7:31 AM hours

Sehe ich ein. Sorry.



Was du da beschreibst, ist der absolute Best Case, bei dem alle neu verpflichteten spieler voll einschlagen, nur ist der so keinesfalls garantiert. Thauvin kann auch aus welchen Gründen auch immer in Dortmund scheitern - siehe Immobile, der in Italien alles kurz und klein schoss (und das gerade wieder tut), bei euch aber aben nicht funktioniert hat. Siehe einen Embolo bei Schalke, der dort durchfiel und nun bei Gladbach abgeht und so weiter.

Mit Sancho hast du einen garantierten Weltklassemann, der den Unterschied zwischen CL-Achtelfinale und Viertelfinale machen kann, oder den Unterschied zwischen Platz 4 und 2 in der Bundesliga.

Thauvin und David können die nächsten Sanchos werden, sie können aber ganauso gut auch die nächsten Immobiles werden.

Außerdem: Was genau passiert denn, wenn Thauvin und David einschlagen, wie Sancho? Dann sind die doch in 2 Jahren genauso weg und ihr müsst von neuem aufbauen. Ihr seid nicht mehr auf dem Level von Freiburg oder Frankfurt, wo man hohe Angebote für seine Stars nicht ablehnen kann, weil man das Geld für die Kaderumstrukturierung braucht und den Spielern eh nichts Konkurrenzfähiges bieten könnte.

Herrgott, ihr seid ein TopTen-Team in Europa. Wie sieht denn bitte die sportliche Entwicklung des BVB in den letzten 10 Jahren aus? Von einem CL-Finalisten hat man sich zunächst zu einem Abstiegskandidaten entwickelt und ist jetzt ein Club, der beim ersten Aufeinandertreffen mit einem europäischen Top-Team wie selbstverständlich die Segel streicht. Sportlich habt ihr euch in den letzten 10 Jahren zurückentwickelt. Euer Kader ist heute schwächer als er es vor 8 Jahren war.

Und warum, weil alle Leistungsträger Jahr für Jahr verkauft werden. Vielleicht würden diese Spieler ja länger bleiben, wenn sie um sich herum eine stärkere Mannschaft vorfänden? Vielleicht würden Dembele und Auba nicht auf einen Wechsel drängen, wenn Mkhitaryan und Hummels (immer) noch da wären? Und dann würde sich vielleicht auch ein Sancho umsehen und sagen: hey, hier spielen Henrik, Mats, Auba, Dembele - ich brauche nicht nach England, weil Dortmund auf Augenhöhe mit Bayern um die Meisterschaft kämpft und gute Chancen auf das CL-Halbfinale hat?

Natürlich verstehe ich, das sowas nicht von heute auf morgen möglich ist und auch nicht bei allen Spielern, aber ich denke schon, dass Dortmund sich da durchaus eine Scheibe von Atletico abschneiden kann, das gleich zwei Schwergewichte in der eigenen Liga hat und dennoch nur sehr sehr selten Topspieler verkauft, außer es wird die AK gezogen.

Von daher wäre es in meinen Augen auch ein Signal an die europäische Konkurrenz und an potentielle Neuzugänge, wenn man Sancho so lange es geht behält. Der ganze wirtschaftliche Erfolg ist doch am Ende für einen Fußballclub absolut nichts wert, wenn er sich nicht in einer sportlichen Entwicklung niederschlägt. Und nein: 10 Jahre Stagnation und Rückschritt (sportlich gesehen) sind in meinen Augen keine überzeugende Entwicklung.

Ich sage ja nicht, dass man wieder Harakiri eranstalten sollte, wie Ende der 90er. Natürlich muss man wirtschaftlich seriös arbeiten. Nur eben mit einer Balance zum sportlichen Erfolg. Und da würde ich Sancho lieber noch ein Jahr länger in Dortmund sehen, wenn möglich.

Das Risiko besteht immer. Aber wenn es danach geht, kann man aufhören auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Daher würde ich das mal ausklammern, auch wenn die Möglichkeit immer besteht.



So garantiert ist da aber auch nicht. Auch Sancho kann einen Leistungsknick bekommen und hinter den Erwartungen herhinken. Dazu bleibt das Risiko einer Verletzung und dann nimmt ihn auch nächstes Jahr keiner ab. Zudem steigt ihm sein Erfolg zunehmend zu Kopf. Protzvideos, einfliegende Frisöre, Verstoßgegen Hygienebestimmungen. Motzt und spielt dann auch mal launenhaft. Die einen sagen er testet seine Grenzen aus. Ich nenne es zunehmende Unkontrollierbarkeit .



So lange Dortmunds Geschäftsmodell darauf basiert, dass man Spieler entwickelt und gewinnbringend verkauft, ist das so. Das ist auch überhaupt nichts verwerfliches. Das Gegenteil wäre das Dortmunder Modell der 90er Jahre, wo man es sportlich erzwingen möchte.
Man ist einfach noch lange nicht in der Lage - wie die Bayern - jeden Spieler halten zu können, weil man eben gehaltstechnisch nicht mit jedem Verein in Europa mithalten kann. Also geht es nur so.
Und wenn man Spieler so entwickeln kann, heisst das auch, dass man sportlichen Erfolg hatte.
Ein Thauvin ist mit jetzigen 27 Jahren aber auch nicht mehr das große Ziel der Top-Klubs. Die schmeissen sich auf die jungen Kerle, von denen die sich noch kometenhafte Weiterentwicklungen versprechen.
Das ganze wird von den Verantwortlichen ja auch bewusst als "Dortmunder Weg" betitelt.



Das muss man sich leisten können. Der BVB hat nicht die regelmäßigen Einnahmen der Bayern. Diese wachsen zwar stetig, weil die Werbeverträge nach und nach werthaltiger werden, aber noch besteht der dortmunder Erfolg aus Transfererlösen, die nicht planbar sind, sondern Einmaleffekte (da Spielerentwicklungen nicht planbar sind).



Atletico ist sicherlich ein gutes Beispiel, weil diese durch wiederholte Europapokal-Erfolge in der Wahrnehmung zu den Top-Klubs aufgeschlossen haben. Aber man muss auch auf die finanzielle Seite schauen. Atletico ist hoch verschuldet und kauft weiter ein, als gäbe es kein Morgen. Die Blase wird platzen. Aber in Spanien können sich die Vereine irgendwie maßlos verschulden, ohne das es knallt.
Das hat man in Dortmund bereits in den 90ern probiert und hat gerade so überlebt.
Sportlicher Erfolg muss sich stetig und gesund entwickeln und nicht mit der Brechstange erzwungen werden.



Aber man kann doch nicht ignorieren, dass der Spieler sich bereits positioniert hat und sagt, er möchte zurück nach England. Man kann das ganze um ein Jahr verschleppen, aber mit fetten finanziellen Verlusten.
Sancho ist kein Spieler der wackelt wie Ribéry vor Jahren. Er will weg - also warum das unvermeidliche aufschieben und Millionen verplempern ?