Justin Diehl [1.FC Köln II]

Wie wissen nicht, ob etwas und wenn was zwischen Diehl und dem FC vorgefallen ist. Aber warum muss sich ein Spieler dafür rechtfertigen, dass er keine Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung auf nehmen will?

Kein anderer Verein durfte zu der Zeit mit ihm Verhandlungen aufnehmen. Also warum sollte er zu der Zeit ohne Kenntnis seines Marktwertes mit dem FC verhandeln.

Mal angenommen, der Grund für seine Zurückhaltung lag in dem Trainer. Z.B. weil er die - aus meiner Sicht berechtigte Erwartung hatte - keine faire Chance auf relevante Einsatzzeiten bei Baumgart bekommt, bevor er nicht zwei Jahre in der U21 gespielt hat. Er also nicht erwartet hat, mit dem Vertrag ein vollwertiges Mitglied des Profikaders zu werden. Oder er den Baumgart-Fussball (gegen den Ball ist wichtiger als mit dem Ball) nicht mag. Oder er hatte Baumgarts auftreten so verstanden, dass die Ausbildung von Spieler eine Zumutung für ihn ist (in die Richtung geht die Äußerung zum Thema Wintertransfer) und die Spieler für die Gnade der FC-Ausbildung sichtbar dankbar sein müssen (so kann man das Diehl-Zitat auch lesen). Warum sollte er diese Beweggründe benennen? Er hätte davon wahrscheinlich keinen Vorteil.

Mir wird nach der Wirtz Geschichte einfach viel zu viel aus Diehl gemacht.
Er hat mehrfach die Chance in der Bundesliga bekommen und sich bisher absolut nicht in den Dribblings durchsetzen und gefährliche Situationen erzeugen können.
Die Anlagen, die er hat, hatten auch schon viele andere. Ich sage nicht, dass er nicht mal ein guter Bundesligaspieler werden kann, aber da hat er auch noch einen weiten Weg vor sich und es ist absolut unklar, ob er diese Schritte auch wirklich machen kann.

Bei uns hat er nur gespielt, weil es uns extrem an Alternativen gefehlt hat. Das ist in Stuttgart definitiv nicht der Fall.

Für den Rest der Saison sehe ich keinen Grund ihn nochmal in der ersten Mannschaft spielen zu lassen. Nicht, weil mich seine Entscheidung ärgern würde, sondern einfach, weil ich ihn aktuell nicht als Mehrwert für das Team empfinde.

Hab nie irgendwo geschrieben, dass der FC Spieler vergraulen würde. Was hat Freiburgs Vorgehen mit Sildilla, Weißhaupt und Schade (übrigens so sehr "gehyped", dass Brentford so dumm war, Freiburg 25 Mio. für ihn zu bezahlen, furchtbar) mit unserem bei Diehl und Downs gemein, außer das Alter?
Beispiele wie Thielmann, Clemens oder Gerhardt von damals würde ich noch verstehen. Passiert beim FC nur leider zu selten.


Hat er das? "Überall, aber auf keinen Fall hier" wäre dann im Bezug auf Diehl übrigens ein Kakophemismus. Hab nie gehört, dass er oder sein Berater das jemals wörtlich so haben verlauten lassen.

Du hast doch Freiburgs Art, Spieler zu entwickeln als erstrebenswerter hingestellt, als die Art und Weise, wie es der FC praktiziert:

Einsätze von Kevin Schade, als er 19 war: 26x Regionalliga Südwest, 0x Bundesliga. Bisher hat kein genannter Spieler von Freiburg zu einem früheren Zeitpunkt Einsätze erhalten, als das der FC mit seinen Jugendspielern in den letzten Jahren praktiziert hat.


Baumgart oder andere FC-Verantwortliche haben nie wörtlich verlauten lassen, daß Diehl einen schlechten Charakter hätte. Aber scheinbar legst Du bei Kakophemismen ähnlich willkürliche Maßstäbe an, wie bei Entwicklungskonzepten von Nachwuchsspielern.

Wusste nicht dass es ein Wettbewerb ist, mit dem Titel "Wer die jüngeren Spieler einsetzt hat das bessere Entwicklungskonzept".

Du hast hier Altersangaben eingestreut und als Beispiel diese Saison genannt und als Gegenbeispiel unsere kurzfristigen Hoffnungseinsätze von Downs und Diehl (warum darf der überhaupt spielen, wo er doch den FC-Verantwortlichen deiner Einschätzung nach sinnbildlich den Mittelfinger gezeigt hat?).

Mir geht es darum, dass Freiburg über Jahre Spieler ab 19 in die Bundesliga heranführt, ihnen dort Einsätze gibt, auch wenn sie erstmal keinen supertollen Stiefel zusammenspielen. Dann sind sie halt IV #4 oder RA #3, bekommen aber die Perspektive, sich da über die Zeit hervor zu tun.
Beim FC passiert sowas halt eher mal aus der Not heraus und gerade in Phasen wo es möglich wäre, verschläft man das gewissermaßen. Mehr wollte ich gar nicht ausdrücken, kein Grund unfreundlich zu werden.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass die Jugendarbeit in Freiburg deutlich besser ist als beim FC und da könnte ich nichtmal was gegen sagen.
Dann sind wir aber wieder bei dem Punkt "so gut ist Diehl gar nicht" und dann ist es auch nicht schlimm, wenn er seinen Vertrag hier auslaufen lässt und sich einem anderen Verein anschließt.

Das Problem ist doch nicht, dass Diehl nach der Saison den FC verlässt. Ich sehe eher das Thema, dass wieder ein begehrtes Talent den FC verlässt ohne das man daraus wirtschaftlichen Profit schlagen kann. Der FC ist da einfach zu dämlich.

Das einzige Talent, was wir in den letzten Jahren für gutes Geld verkaufen konnten, war doch Ismail Jakobs für 6,5 Mio €. Oder fällt euch noch ein ähnlicher Transfer der letzten Jahre ein?

Für bisseck haben wir in Summe knapp 2 Mio. Bekommen, aber ja, im Vergleich zu anderen Clubs sind wir schlecht im monetarisieren von unseren eigengewächsen, egal ob in Form von Geld oder profieinsätzen. Es ist eine meiner Hoffnungen, dass Keller das auf Strecke ändern wird, wenn man ihn denn lässt.

Erstmal bin ich klar bei meinen Vorrednern. Diehl hat in seinen Einsätzen nicht wirklich überzeugt. Er ist sicher dribbelstark und trickreich - allerdings fehlt ihm (gerade für die Außenbahn) in Sachen Übersicht, Körperlichkeit und Defensivverhalten noch einiges zum Profifussballer.

Man hat ihn mMn auch im Hinblick auf eine doch noch mögliche Verlängerung und den Faktor Unbekümmertheit reingeworfen - vertraglich wie sportliches Ergebnis überschaubar.

Wenn auch Waldschmidt wieder an Bord ist, muss er um seinen Kaderplatz hart kämpfen. Und wenn ich Kesslers O-Töne von der PK höre (man wisse nicht ob er beim Medizincheck war - müsse man sein Umfeld fragen), gehe ich ehrlicherweise nicht mehr von nem friedlichen & geräuschlosen Wechsel zum Saisonende aus.

Mich erinnert die ganze Geschichte stark an Churlinov - und eben nicht an Wirtz. Die Familie Wirtz hatte nen klaren Plan, den Sie stringent verfolgt haben. Auch wenn man in Köln immer gerne nen Schuldigen sucht. Wirtz war nicht zu halten.

Offensichtlich ist die Trennung zum Saisonende so gut wie fix. Okay.

Ich finde es schade, dass er den nächsten Schritt nicht bei uns gehen möchte. Unabhängig vom Klassenerhalt, hätte er sicherlich bei keinem anderen aktuellen Verein der oberen beiden Ligen bessere Aussichten auf Spielzeit und Entwicklung. Aber letztlich ist es halt seine Entscheidung und nicht die vom Verein.

Einen Wechsel zu Stuttgart sehe ich hingegen eher kritisch. Diehl hat Technik, Talent und Selbstbewusstsein. Was ihm fehlt ist Körperlichkeit und das Auge für Mitspieler. Also nichts, was sich nicht entwickeln lässt. Dafür braucht es aber Spielzeit. Ob er die in Stuttgart bekommt ist für mich fraglich. Ich befürchte, dass er dort wie Churlinov oder Nartey endet.

Stuttgart wird im Sommer einen Umbruch erleben müssen, da womöglich Guirassy, Führich und Millot wohl so viel Interessenten anklopfen haben, dass ggf. sogar alle hiervon gehen. Ob jedoch mit Leweling, Silas und diversen Talenten im Nachwuchs, sowie womöglich Neuverpflichtungen im Sommer der VfB der richtige Förderverein sein mag, wird man sehen.
Ich habe zumindest meine Zweifel.

Den Vergleich zu Churlinov finde ich passender als den zu Wirtz.
Erinnert auch ein wenig an Ametov, der noch talentiert nach Dortmund wechselte und heute mit Mitte 20 Ergänzungsspieler in Aachen in Liga 4 ist.
Oder Cueto, der mit 27 nicht wirklich über Liga 3 hinaus kam.

Aber Max Meyer war ja auch ein Weltklassespieler...

Der FC sollte rigoros Rogon ausschließen.