35. Spieltag: 1.FC Saarbrücken - 1.FC Magdeburg

Mittwoch, 05.05.2021, 19.00 Uhr
Ludwigsparkstadion, Saarbrücken

Im Rahmen des 35. Spieltags der Drittliga-Saison 2020/21 gastiert der 1. FC Magdeburg das erste Mal überhaupt in seiner Vereinsgeschichte für ein Punktspiel in der saarländischen Landeshauptstadt. Für eine ausführliche Darstellung der Historie des 1. FC Saarbrücken, verweise ich gerne auf den Beitrag von @ScottishLion aus dem Thread zum Hinspiel. Damals war der FCM noch ein Aufbaugegner für die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok, die als Aufsteiger einen fulminanten Start in die Saison hinlegte und sich mit sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen an die Tabellenspitze setzte. Unter anderem konnten die Topteams Hansa Rostock, Dynamo Dresden und 1860 München allesamt geschlagen werden. Nach dem 10. Spieltag setze jedoch eine Durststrecke von sieben erfolglosen Partien ein. Das 2:1 in Magdeburg, das durch einen verwandelten Strafstoß und einen Kopfballtreffer von Sebastian Jacob zustande kam, sorgte nicht für neuen Auftrieb, denn die nächsten drei Spiele wurden ebenfalls nicht gewonnen.

Nach dem 1:1 beim Halleschen FC Anfang Februar verkündete der Verein, dass Cheftrainer Kwasniok seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Im Dezember 2020 hatte er bereits für sich entschieden, dem FCS nur im Falle des Aufstiegs in die 2. Liga treu zu bleiben. Die nunmehr vorherrschende Klarheit über die Zukunft des 39-jährigen brachte seine Elf wieder in die Erfolgsspur und führte zu einer Serie von vier Siegen, darunter ein erneuter Triumph über die Münchener Löwen. Eine weitere Delle im Saisonverlauf ließ sich aber dennoch nicht vermeiden und somit blieb man in den folgenden fünf Spielen ohne dreifachen Punktgewinn. Zuletzt präsentierten sich die Saarländer wieder in starker Form und ließen Waldhof Mannheim (5:0) und Bayern München II (4:0) keine Chance. Dank seinem Torhunger führt der Aufsteiger mit 64 Treffern nun die Rangliste der offensivstärksten Teams der Liga an. Allerdings kassierte man auch schon 46 Gegentore, was dazu führt, dass in den Spielen der Kwasniok-Elf im Schnitt 3,2 Tore fallen.

Verantwortlich für die regelmäßigen Offensivspektakel sind unter anderem Niclas Shipnoski (15 Tore, 10 Vorlagen) und Sebastian Jacob (10 Tore, 6 Vorlagen). Ein gutes Händchen bewies Sportdirektor Jürgen Luginger in der Wintertransferperiode bei Julian Günther-Schmidt von Regionalligist Fortuna Köln, der 6 Tore und 3 Vorlagen beisteuerte. Seit Anfang April setzt ihn jedoch der Corona-Virus außer Gefecht. Ebenfalls in beeindruckender Form befindet sich Minos Gouras (7 Tore, 3 Vorlagen), der in der Rückrunde in drei aufeinander folgenden Spielen jeweils einen Doppelpack erzielte. Neben Shipnoski und Gouras ist der 19-jährige Luca Kerber ein Beispiel für die Entwicklung junger Spieler unter Kwasniok, der erst zum Jahreswechsel in die erste Mannschaft hochgezogen wurde, sofort das Vertrauen bekam und sich mittlerweile im defensiven Mittelfeld festgespielt hat. Für die anstehende Begegnung fehlen wohl weiterhin die etatmäßigen Innenverteidiger Marin Sverko und Boné Uaferro, sodass der beim FCS ausgebildete und über Umwege zu seinem Heimatverein zurückgekehrte Kapitän Manuel Zeitz erneut in der Abwehrzentrale aushelfen wird. Des Weiteren müssen die Mittelfeldspieler Fanol Perdedaj und Timm Golley jeweils eine Gelbsperre absitzen.

Als Tabellenfünfter mit acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und sechs Punkten auf den vierten Platz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, können die Gastgeber ebenso befreit aufspielen wie der 1. FC Magdeburg, der sich durch die beeindruckende Ausbeute der letzten neun Runden, in denen 23 von möglichen 27 Punkten eingefahren wurden, einen komfortablen Vorsprung von acht Punkten auf die Abstiegsränge erarbeitete. Mit einem weiteren Dreier könnte der Klassenerhalt wohl endgültig perfekt gemacht werden. Da sich die personelle Situation während der zehntägigen Spielpause nicht entspannt hat, dürfte Dominik Ernst nach seiner Gelbsperre der einzige Akteur sein, der wieder zur Verfügung steht. Da die Sperre von Raphael Obermair auf drei Punktspiele festgesetzt wurde, darf der Siegtorschütze vom Lübeck-Spiel, Leon Bell Bell, mit einem weiteren Einsatz als Linksverteidiger rechnen. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Elbestädter sich gegen die angriffslustigen Hausherren behaupten können und im zehnten Spiel nacheinander ungeschlagen bleiben.